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Mantra

Damit du nicht verzagst: Einatmen, Ausatmen

Vor dem ersten Kaffee das Morgenrot trinken

Über Kopfhörer hören: Debussys Reverie

Zaz, The Milk Carton Kids…

Am besten liegend, das befördert dein Schweben

Den Kopf im Nacken die Wolken bestaunen

Und ihr Vorbeiziehen genießen

Jede Woche einmal Feiern, wen du liebst oder was

Stundenlanger Küchenzauber

Hochleben lassen

Uhren vergessen

Lache so laut, dass sich andere umdrehen

Bei großer Freude Gesang, bei Erschöpfung Augen zu

Bevor du erschöpft bist, die Arme ausbreiten

und raumgreifend tanzen

In einer stillen Stunde lesen: Jehuda Amichais Gedichte

oder Mascha Kalékos, Lauren Groff, Paolo Giordano …

Bücher sind Nahrungsmittel. Füttere dich

Probiere von allem und genieße das Beste

Vermehre durch Teilen

Aber immer auch hinaus, um den Wind zu erleben

Um der Unendlichkeit näher zu sein

Beim Spazieren stehenbleiben für die Wegrand-Winzigkeiten

Beim Wandern in den Bergen Zeit und Raum neu vermessen

Mit einem Baum bäumisch sprechen,

Unter seiner Krone stehend, an ihn angelehnt

Wald und Wiesen vergöttern

Ein Tier, wenn es das mag, aus der Nähe betrachten

Seinen Herzschlag erfühlen, über Fell und Rücken streichen

Dann wieder schweben mit Rosie Carney

Debussys Reverie, Beethoven, Satie…

Und wenn du die Kraft hast, um den Geigen zu lauschen, die Ausschwitz überlebten, gedenkst du der Toten

Du wirst untröstlich weinen

Atme ein, atme aus und umarme drei Menschen

Nein, so viel, wie du kannst

Auf den Straßen und Pflastern den Menschen ausweichen

Aber nicht hassen, nicht verhärten und nicht verzagen

Geht hinter den Dächern die Sonne glühend unter

Unterlasse es nie, sie noch einmal zu bestaunen

Stecke Samen in die Erde

Bis zum letzten Atemzug

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